News & Termine – BEIGEWUM

Kategorie: News & Termine


Schwarzblaubuch – 527 Tage ÖVP-FPÖ Regierung, es reicht!

15. September 2019 – 23:11 Uhr

Das Schwarz-Blau-Buch soll all jenen die­nen, die eine schnel­le Nach­schla­ge­mög­lich­keit zu einer kri­ti­schen Bilanz der schwarz-blau­en Regie­rung suchen.

Das kom­plet­te Schwarz­blau­buch als PDF Ver­si­on gibt es hier.
Das Schwarz­blau­buch zum Selbst­dru­cken gibt es hier.

 

Das Schwarz-Blau-Buch doku­men­tiert kurz und über­sicht­lich eine Rei­he von Geset­zen, geplan­ten Maß­nah­men sowie The­men­be­rei­che, die unter der schwarz-blau­en Bun­des­re­gie­rung abge­seg­net wur­den oder über die gespro­chen wur­de. Auf je einer Sei­te wer­den ver­schie­de­ne The­men prä­sen­tiert, indem das Gesetz/​ die Maß­nah­me kurz beschrie­ben, die Kon­se­quen­zen auf­ge­führt und jeweils Ver­lie­re­rIn­nen und Gewin­ne­rIn­nen benannt wer­den. Die The­men fokus­sie­ren haupt­säch­lich auf eine ArbeitnehmerInnenperspektive.

 

 

Das Schwarz-Blau-Buch soll all jenen die­nen, die eine schnel­le Nach­schla­ge­mög­lich­keit zu einer kri­ti­schen Bilanz der schwarz-blau­en Regie­rung suchen. Bit­te ger­ne wei­ter­lei­ten und verbreiten!

 

 

 

 

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Offener Brief und Einladung an Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein und alle Ministerinnen und Minister

22. Juni 2019 – 15:41 Uhr

Die Mit­glie­der des Soli­da­ri­täts­pak­tes haben einen offe­nen Brief an die Bun­des­kanz­le­rin und alle Minis­te­rin­nen und Minis­ter gerich­tet. Auch der BEIGEWUM hat als Teil des Soli­da­ri­täts­pak­tes den Brief unterzeichnet.

 

Sehr geehr­te Frau Bun­des­kanz­le­rin, wer­te Bun­des­mi­nis­te­rin­nen und Bundesminister,

mit gro­ßer Freu­de haben wir bei der Antritts­re­de von Frau Dr.in Bri­git­te Bier­lein wahr­ge­nom­men, dass es von ihrer Sei­te Gesprächs­be­reit­schaft mit der Zivil­ge­sell­schaft gibt. Die letz­ten 17 Mona­te waren für die zivil­ge­sell­schaft­li­chen Bünd­nis­se und Orga­ni­sa­tio­nen nicht nur aus finan­zi­el­ler Sicht her­aus­for­dernd. Die Gesprächs­ba­sis mit der Zivil­ge­sell­schaft ist in die­ser Zeit von Sei­ten der Poli­tik suk­zes­si­ve schlech­ter gewor­den, sodass vie­le Anlie­gen und Bedürf­nis­se lie­gen geblie­ben sind.

Erst­mals in der öster­rei­chi­schen Geschich­te haben sich in den letz­ten Jah­ren NGOs und zahl­rei­che zivil­ge­sell­schaft­li­che Orga­ni­sa­tio­nen zu einem Soli­da­ri­täts­pakt zusam­men­ge­schlos­sen, der es ermög­licht, gemein­sam am Aus­bau der Demo­kra­tie zu arbei­ten. Die Soli­da­ri­sie­rung die­ser Orga­ni­sa­tio­nen ist ein effek­ti­ver und guter Weg, um anste­hen­de gesell­schaft­li­che Pro­ble­me und Anlie­gen zu erör­tern, aus­zu­ar­bei­ten und gemein­sam zu lösen.

Das Ziel ist es, trotz unter­schied­li­cher Ansich­ten in vie­len Punk­ten, gemein­sam an einem Strang zu zie­hen und in Öster­reich ein soli­da­ri­sches Mit­ein­an­der zu errei­chen, das über Par­tei­gren­zen hin­weg die Anlie­gen der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger ernst nimmt und sich die­ser annimmt.

Des­halb möch­ten wir Sie, Frau Dr.in Bier­lein, und alle Minis­te­rin­nen und Minis­ter herz­lich zu einem Gespräch mit Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern des Soli­da­ri­täts­pak­tes ein­la­den, um der neu­en Regie­rung die größ­ten Her­aus­for­de­run­gen der Zivil­ge­sell­schaft dar­zu­le­gen und eine gemein­sa­me Basis für die Zukunft zu schaffen.

Wir sind zuver­sicht­lich, dass vie­le Anlie­gen sich durch gute Gesprä­che, wert­schät­zen­des Mit­ein­an­der und der Bereit­schaft, ande­ren zuzu­hö­ren, lösen lassen.

Die Mit­glie­der des Solidaritätspaktes

 

 

 

 

 

Die Unter­zeich­ne­rIn­nen:

AfA-Artists for Aus­tria-crea­ti­ve pool

Akti­on 21-pro Bür­ger­be­tei­li­gung und Akti­on21-pro Bür­ger­be­tei­li­gung austria

AMSEL-Arbeits­lo­se Men­schen suchen effek­ti­ve Lösungen

an.schläge – das femi­nis­ti­sche Magazin

arbeit plus, Sozia­le Unter­neh­men Österreich

Arbei­ter Sama­ri­ter Bund Wien

asyl­ko­or­di­na­ti­on österreich

ATTAC Öster­reich

Aufstehn.at – Ver­ein zur För­de­rung zivil­ge­sell­schaft­li­cher Partizipation

B7 Arbeit und Leben

BEIGEWUM — Bei­rat für gesellschafts‑, wirt­schafts- und umwelt­po­li­ti­sche Alternativen

Dach­ver­band Salz­bur­ger Kulturstätten

Die Armuts­kon­fe­renz

epicenter.works – Platt­form Grundrechtspolitik

EOG – Ehe ohne Grenzen

EVAL Ehr­furcht Vor Allem Leben

Ewald Grün­z­weil IG Milch in

FIAN Öster­reich

Frauen*Volksbegehren

Frei­schrei­ber

FZA – Ver­ein zur För­de­rung von Kul­tur, Kunst und Wissenschaft

GLOBAL 2000

IG freie Theaterarbeit

IG KiKK – Inter­es­sens­ge­mein­schaft der Kul­tur­in­itia­ti­ven in Kärn­ten | Koroška

IG Kul­tur Österreich

IG Kul­tur Steiermark

IG Kul­tur Wien

Initia­ti­ve Minderheiten

Initia­ti­ve Zivilgesellschaft

Kath. Arbeit­neh­me­rIn­nen Bewe­gung Österreich

KONSULTATIVE

Kul­tur­rat Österreich

KUPF – Kul­tur­platt­form 

LEFÖ – Bera­tung, Bil­dung und Beglei­tung für Migrantinnen

maiz – auto­no­mes Zen­trum von und für Migrantinnen

mehr demo­kra­tie!

NeSo­Ve /​ Netz­werk Sozia­le Verantwortung

NPO-Insti­tut, Wirt­schafts­uni­ver­si­tät Wien

OBRA-One Bil­li­on Rising Austria

ÖBV-Via Cam­pe­si­na Austria

OMAS GEGEN RECHTS

ÖPA-Öster­rei­chi­sche Platt­form für Alleinerziehende

ORANGE 94.0 Das Freie Radio in Wien

PatIn­nen für alle

Pioneers of Change

Platt­form 20000frauen

Queer Base – Wel­co­me and Sup­port for LGBTIQ Refugees

Repor­ter ohne Gren­zen, Österreich

Run­der Tisch Grund­ein­kom­men Österreich

SLIÖ – Selbst­be­stimmt Leben Österreich

SOS Mit­mensch

Süd­wind – Ver­ein für Ent­wick­lungs­po­li­tik und Glo­ba­le Gerech­tig­keit, Österreich

Thea­ter der Unter­drück­ten Wien

TKI – Tiro­ler Kulturinitiativen

transform!at

Ver­band Frei­er Radi­os Österreich

Ver­ein GEDENKDIENST

Volks­hil­fe Österreich

WWF Öster­reich

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Arbeit im Digitalen Wandel

8. Mai 2019 – 16:29 Uhr

Diens­tag, 28. Mai | 19:00 – 21:00 | FH des BFI Wien, Wohl­mut­stra­ße 22, 1020 Vienna

Der tech­no­lo­gi­sche Wan­del und sei­ne Aus­wir­kun­gen auf die Arbeits­welt (Stich­wort „Digi­ta­li­sie­rung“ und „Arbeit 4.0″) bestim­men gegen­wär­tig die wis­sen­schaft­li­che und poli­ti­sche Debat­te. Oft dreht sich die Debat­te um die Fra­ge ob es in Zukunft mehr Arbeits­lo­se oder neue Beschäf­ti­gungs­for­men geben wird und wel­che  Qua­li­fi­ka­ti­ons­an­for­de­run­gen an Arbei­te­rIn­nen bestehen wer­den. Eine ent­schei­den­de Sicht­wei­se wird dabei in der Regel aus­ge­blen­det: näm­lich, dass tech­no­lo­gi­scher Wan­del als gesell­schaft­lich umkämpf­ter Pro­zess zu betrach­ten ist, des­sen Rich­tung und Aus­gang prin­zi­pi­ell offen ist.
Im Zen­trum der Dis­kus­si­ons­ver­an­stal­tung, die sich an dem Buch des BEIGEWUM „Umkämpf­te Tech­no­lo­gien. Arbeit im Digi­ta­len Wan­del“ ori­en­tiert, ste­hen neue Orga­ni­sa­ti­ons­for­men (ins­be­son­de­re soge­nann­te „Crowd­work“), die Aus­wir­kung der zuneh­men­den Ero­si­on der Gren­zen zwi­schen Arbeit und Frei­zeit auf die Indi­vi­du­en und die Fra­ge nach den arbeits­recht­li­chen Gestal­tungs­mög­lich­kei­ten und Not­wen­dig­kei­ten die­ser neu­en Arbeitsverhältnisse.

Es dis­ku­tie­ren:
Iri­na Nalis (Uni­ver­si­tät Wien)
Mar­tin Risak (Uni­ver­si­tät Wien)
Phil­ip Schör­pf (FORBA)

Mode­ra­ti­on
Simon Theurl (BEIGEWUM)

Anmel­dun­gen bit­te unter: http://bit.ly/FHbfiWien

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Druck auf Arbeitslose: Verheerende Folgen für den Arbeitsmarkt (Factsheet V)

2. Mai 2019 – 21:16 Uhr

Das Facts­heet als pdf:

 

Das Facts­heet als hoch­auf­lö­sen­des jpg:

Facts­heet V: Druck auf die Arbeits­lo­se: Ver­hee­ren­de Fol­gen für den Arbeits­markt Sei­te 1

Facts­heet V: Druck auf die Arbeits­lo­se: Ver­hee­ren­de Fol­gen für den Arbeits­markt Sei­te 2

 

Quel­len und wei­te­re Lite­ra­tur zum Thema:

  • Neko­ei & Weber (2017): Does Exten­ding Unem­ploy­ment Bene­fits Impro­ve Job Qua­li­ty? Ame­ri­can Eco­no­mic Review, 107(2), 527–561.
  • Theurl (2019): Wie exzes­si­ves Sank­tio­nie­ren von Arbeits­lo­sen den Ver­si­che­rungs­schutz unter­gräbt. Arbeit & Wirt­schaft Blog.
  • Wacker (2019): Wie Sozi­al­kür­zun­gen Armut durch per­ma­nen­ten Stress ver­fes­ti­gen. Arbeit & Wirt­schaft Blog.

Wei­te­re Factsheets:

Hier gehts zu Facts­heet I: Mythos „schwar­ze Null“
Hier gehts zu Facts­heet II: Arbeits­zeit: Ver­kür­zung statt Flexibilisierung
Hier gehts zu Facts­heet III: Arbeits­zeit: Hartz IV ist kein Vorbild
Hier gehts zu Facts­heet IV: Ver­tei­lung von Ein­kom­men und Ver­mö­gen in Österreich

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Der neue Kurswechsel ist da: Die EU vor der Wahl – Vertiefung oder Zerfall?

30. April 2019 – 8:31 Uhr

Die Ent­wick­lun­gen der letz­ten Mona­te ver­stär­ken den Ein­druck: Das gemein­sa­me poli­ti­sche Pro­jekt der EU könn­te nun end­gül­tig an einem Schei­de­weg ange­langt sein. Kurz vor der Wahl zum Euro­päi­schen Par­la­ment setzt sich die­ses Heft des­halb mit Fra­gen des Zer­falls oder Zusam­men­wach­sens der EU aus­ein­an­der. Wohin führt eine wach­sen­de unglei­che öko­no­mi­sche Ent­wick­lung der Mit­glieds­staa­ten? Wie las­sen sich der Bre­x­it und die Ent­wick­lun­gen in Ita­li­en ein­ord­nen und wel­che Rol­le spielt eine gemein­sa­me Sicher­heits- und Migrationspolitik?“

Das Debat­ten­fo­rum wid­met sich dem aktu­el­len The­ma der Reform der Min­dest­si­che­rung und beleuch­tet ihre poli­ti­schen, öko­no­mi­schen und sozia­len Aus­wir­kun­gen. Eine Dis­kus­si­on dazu fin­det am Mon­tag statt.

Das kom­plet­te Debat­ten­fo­rum, das voll­stän­di­ge Inhalts­ver­zeich­nis, sowie das Edi­to­ri­al kön­nen Sie hier als PDF lesen.

Bestel­lun­gen des Hef­tes sind hier möglich.

 

 

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Die EU vor den Wahlen zum Europäischen Parlament: Aussichten für eine politische Ökonomie für alle in Europa

3. April 2019 – 15:59 Uhr

Prä­sen­ta­ti­on des Euro­Me­mo 2019 und der Zeit­schrift Kurs­wech­sel Heft 1/​2019

Mitt­woch, 8. Mai | 18.00–20.00 | C3 – Cen­trum für Inter­na­tio­na­le Ent­wick­lung, Sen­se­gas­se 3, 1090 Wien

Kon­text und Motivation

Mehr als zehn Jah­re nach dem Aus­bruch der glo­ba­len Finanz- und Wirt­schafts­kri­se befin­det sich die Euro­päi­sche Uni­on nach wie vor im Modus des „muddling-through“. Das Pro­jekt der Euro­päi­schen Eini­gung scheint gefan­gen zwi­schen den Befürwortern/​innen ver­tief­ter Inte­gra­ti­on und EU-skep­ti­schen Kräf­ten, die für eine Stär­kung natio­na­ler Sou­ve­rä­ni­tät eintreten.

Als Fol­ge der Kri­se haben ins­be­son­de­re rechts­na­tio­na­lis­ti­sche Kräf­te an poli­ti­schem Boden quer durch Euro­pa gewon­nen. Sie gel­ten als der wahr­schein­li­che Gewin­ner der bevor­ste­hen­den Wah­len zum Euro­päi­schen Par­la­ment Ende Mai die­ses Jah­res. Das dro­hen­de Aus­schei­den des Ver­ei­nig­ten Königs­reichs (UK) aus der EU war ein wei­te­rer Wen­de­punkt in der jün­ge­ren Geschich­te der euro­päi­schen Inte­gra­ti­on. Wäh­rend der Bre­x­it demons­triert, dass ein Aus­stieg aus der EU grund­sätz­lich mög­lich ist, führt er doch zugleich die gra­vie­ren­den Pro­ble­me eines sol­chen Pro­zes­ses vor Augen.

Vor die­sem Hin­ter­grund ist die ent­schei­den­de Fra­ge, ob die Visi­on eines pro­gres­si­ven euro­päi­schen Pro­jekts noch auf­recht­erhal­ten wer­den kann. Das heißt eines Pro­jek­tes, das eine poli­ti­sche Öko­no­mie für alle mit dem Schwer­punkt auf sozia­ler Inklu­si­on, brei­ter poli­ti­scher Betei­li­gung und öko­lo­gi­scher Nach­hal­tig­keit ver­folgt. Das Euro­Me­mo 2019 und Heft 1/​2019 der Zeit­schrift Kurs­wech­sel ana­ly­sie­ren die jüngs­ten Ent­wick­lun­gen in Euro­pa und unter­strei­chen die Not­wen­dig­keit alter­na­ti­ver Poli­ti­ken. Die im Gefol­ge der glo­ba­len Finanz­kri­se seit 2008 durch­ge­setz­te Wirt­schafts­po­li­tik muss geän­dert wer­den. Der Fokus soll­te auf sozi­al inklu­si­ver wirt­schaft­li­cher Ent­wick­lung und ent­schlos­se­ner sozi­al-öko­lo­gi­scher Trans­for­ma­ti­on lie­gen. Den Ver­lo­ckun­gen des öko­no­mi­schen Natio­na­lis­mus und des auto­ri­tä­ren Popu­lis­mus muss ent­ge­gen­ge­tre­ten wer­den. Die Zukunft der Euro­päi­schen Inte­gra­ti­on wird maß­geb­lich davon abhän­gen, ob es gelingt, die Demo­kra­tie zu ver­tie­fen und eine Poli­tik der Soli­da­ri­tät und sozia­len Gerech­tig­keit für alle durchzusetzen.

Pro­gramm

18.00 Uhr
Begrü­ßung (BEIGEWUM)

18.10 Uhr
Prä­sen­ta­ti­on Euro­Me­mo 2019: Aus­sich­ten für eine poli­ti­sche Öko­no­mie für alle in Europa
Wer­ner Raza, Euro­Me­mo Group

Prä­sen­ta­ti­on Kurs­wech­sel Heft 1/​2019: Die EU vor der Wahl: Ver­tie­fung oder Zerfall?
Chris­ta Schla­ger, Kurs­wech­sel Redaktion

18.30 Uhr
Podi­ums­dis­kus­si­on “Ver­tie­fung oder Zer­fall: Wie ste­hen die Aus­sich­ten für ein pro­gres­si­ves euro­päi­sches Projekt?“

Stef­fen Lehn­dorff, IAQ, Uni­ver­si­tät Duisburg-Essen ƒ
Bir­git Mahn­kopf, Hoch­schu­le für Wirt­schaft und Recht, Berlin ƒ
Wer­ner Raza, Euro­Me­mo Group
ƒAlex­an­dra Strick­ner, Attac Österreich
Mode­ra­ti­on: Niko­lai Souk­up, BEIGEWUM

20.00 Uhr
Aus­klang bei Geträn­ken und Snacks

Anmel­dung: Ingrid Pump­ler, i.pumpler@oefse.at oder 01/​317 40 1

Down­load of Euro­Me­mo­ran­dum 2019 in Eng­lisch: http://www2.euromemorandum.eu/uploads/euromemorandum_2019.pdf
und in Detusch: http://www2.euromemorandum.eu/uploads/euromemorandum_2019_german.pdf

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Der blaue Neoliberalismus

14. März 2019 – 16:52 Uhr

Diens­tag | 02.04.2019 | 19:00 Uhr | Repu­bli­ka­ni­scher Club, Rockh­gas­se 1, 1010 Wien

Die FPÖ insze­niert sich ger­ne als Par­tei, die die Inter­es­sen der Beschäf­tig­ten und sozia­le Anlie­gen ver­tre­ten wür­de. Die wirt­schafts- und sozi­al­po­li­ti­sche Pro­gram­ma­tik der aktu­el­len Neu­auf­la­ge der schwarz-blau­en Regie­rung ist jedoch geprägt vom 12-Stun­den-Tag, Kür­zun­gen bei der Min­dest­si­che­rung, ver­schärf­tem Druck auf Arbeits­lo­se und einer Ent­mach­tung der Arbeit­neh­mer­ver­tre­te­rIn­nen in den Kran­ken­kas­sen. Beglei­tet wer­den Vor­ha­ben des Abbaus sozi­al­staat­li­cher Leis­tun­gen oft mit wohl­fahrt­schau­vi­nis­ti­scher Rhe­to­rik. Dar­über hin­aus bestehen Plä­ne für eine Sen­kung der Unter­neh­mens­be­steue­rung und eine stär­ke­re Besteue­rung von Ver­mö­gen­den wird aus­ge­schlos­sen. Wel­che his­to­ri­sche Tra­di­ti­on hat neo­li­be­ra­le Wirt­schafts- und Sozi­al­po­li­tik in der FPÖ? Und wel­che Rol­le spielt die­se Ideo­lo­gie in der aktu­el­len blau­en Regierungspolitik?

 

Podi­ums­dis­kus­si­on
Micha­el Bon­va­lot
(Jour­na­list & Autor des Buches „Die FPÖ – Par­tei der Reichen“)
Han­na Lich­ten­ber­ger (Poli­tik­wis­sen­schaf­te­rin an der Uni­ver­si­tät Wien, Mit­her­aus­ge­be­rin des Buches „Unbeug­sam & Unbe­quem. Debat­ten über Hand­lungs­räu­me und Stra­te­gien gegen die extre­me Rechte“)

Mode­ra­ti­on
Niko­lai Souk­up
(BEIGEWUM)

 

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Der neue Kurswechsel ist da: 10 Jahre Krise

14. März 2019 – 11:38 Uhr

Zehn Jah­re sind nun seit dem Aus­bruch der letz­ten Finanz- und Wirt­schafts­kri­se ver­gan­gen. Aus die­sem Anlass wid­met sich das aktu­el­le Heft aus­führ­lich dem The­ma Kri­se. Das neue Heft geht der Fra­ge nach, ob es gelun­gen ist in den letz­ten 10 Jah­ren die sys­te­mi­schen Ris­ken inner­halb der herr­schen­den kapi­ta­lis­ti­schen Struk­tu­ren zu ver­rin­gern bzw. ob sich bei die­sem Ver­such die Brü­che des Sys­tems sogar ver­tieft haben? Die vor­lie­gen­den Bei­trä­ge span­nen einen Bogen von der Ana­ly­se der Kri­sen­wahr­neh­mung hin zur Eva­lu­ie­rung des Sta­tus Quo zehn Jah­re nach der Kri­se. Dabei wer­den unter ande­rem die The­men mul­ti­ple Kri­se, Geld­re­form, Finanz­markt­sta­bi­li­tät oder Kri­se aus femi­nis­ti­scher Per­spek­ti­ve behandelt.

Das Debat­ten­fo­rum wid­met sich dann der aktu­el­len Fra­ge ob Chi­na als neue Hoff­nung für das von der EU ver­nach­läs­sig­te Ost‑, Mit­tel- und Süd­ost­eu­ro­pa ange­se­hen wer­den kann.

Das gesam­te Inhalts­ver­zeich­nis, Edi­to­ri­al sowie das Debat­ten­fo­rum kön­nen Sie hier als PDF lesen.
Bestel­lun­gen des Hef­tes sind hier möglich.

 

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Neuer Kurswechsel: Neue Weichen für die Weltwirtschaft

23. Januar 2018 – 17:57 Uhr

Neue Wei­chen für die Weltwirtschaft

Gleich ob der Blick in Rich­tung USA, EU, Chi­na, Russ­land oder etwa
Bra­si­li­en geht: Die Zei­chen ste­hen auf tief­grei­fen­den Umbruch
inter­na­tio­na­ler Kräf­te­ver­hält­nis­se. Doch all­zu pau­scha­le Dia­gno­sen – wie
etwa „Nie­der­gang des Nor­dens“, „Auf­stieg der BRICS-Staa­ten“ – erscheinen
nicht stich­hal­tig. Das Heft wid­met sich umso mehr aktuellen
Moment­auf­nah­men und Wider­sprü­chen – von der aktu­el­len Kri­se der
bis­he­ri­gen EU- und US-Glo­ba­li­sie­rungs­po­li­tik über die Leer­stel­len der
aktu­el­len Kon­junk­tur der „Protektionismus“-Debatte bis hin zu
Per­spek­ti­ven der Globalisierungskritik.

Debat­ten­fo­rum: „Poli­tik mit Sor­gen und Ängs­ten“ – Kaum eine politische
Debat­te der letz­ten Jah­re kam ohne den Ver­weis auf die „Sor­gen und
Ängs­te“ der Bürger_​innen aus. Doch was läuft hier schief?

Das gesam­te Inhalts­ver­zeich­nis, Edi­to­ri­al sowie das Debat­ten­fo­rum kön­nen sie online lesen.
Eine Über­sicht der Hef­te 2017 fin­den sie hier und auch Bestel­lun­gen sind möglich.

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Die deutschsprachige Volkwirtschaftslehre: Forschungsprofil und politisches Wirkungsspektrum

16. Januar 2018 – 15:41 Uhr

Christian Grimm; Stephan Pühringer

Ausgangslage: Die Volkswirtschaft in der Krise?

In der Volks­wirt­schafts­leh­re (VWL) hat sich seit Mit­te der 1970er Jah­re mit der Neo­klas­sik ein domi­nie­ren­des theo­re­ti­sches Para­dig­ma eta­bliert, wel­ches das öko­no­mi­sche Den­ken bis heu­te wesent­lich prägt. Die­ser Zustand, der ins­be­son­de­re seit der Finanz- und Wirt­schafts­kri­se 2008 nicht nur in der aka­de­mi­schen Fach­welt kon­tro­vers dis­ku­tiert wird, hat weit­rei­chen­de Aus­wir­kun­gen auf die inner­dis­zi­pli­nä­ren Ver­hält­nis­se (z.B. Ein­sei­tig­keit in For­schung und Leh­re, stark hier­ar­chi­sche Struk­tu­ren, gerin­ge Beach­tung sozi­al­wis­sen­schaft­li­cher For­schung und inter­dis­zi­pli­nä­rer Ansät­ze) sowie auf gesell­schafts- und wirt­schafts­po­li­ti­sche Ent­wick­lun­gen (z.B. Öko­no­mi­sie­rung sozia­ler und poli­ti­scher Berei­che, ein­sei­ti­ge Ein­fluss­nah­me durch Exper­ten­gre­mi­en und Think Tanks). Aus­ge­hend von die­sen Über­le­gun­gen wur­de in einer Stu­die im Auf­trag des FGW eine empi­ri­sche Unter­su­chung der (ordent­li­chen) Pro­fes­su­ren für Volks­wirt­schafts­leh­re im deutsch­spra­chi­gen Raum (Öster­reich, Deutsch­land, Schweiz) erstellt. Die­se wur­den hin­sicht­lich ihrer theo­re­ti­schen und inhalt­li­chen Aus­rich­tung (For­schungs­pro­fil) sowie ihrer inner- und außer­uni­ver­si­tä­ren Ver­net­zung (Wir­kungs­spek­trum) unter­sucht. Die Daten­ge­win­nung selbst erfolg­te anhand eines mehr­stu­fi­gen Erhe­bungs­ver­fah­rens auf den ent­spre­chen­den Insti­tuts­home­pages sowie den Lebens­lauf­an­ga­ben der ein­zel­nen Professor_​innen und wur­de im Zeit­raum von Novem­ber 2015 bis April 2016 durchgeführt.

Wer forscht und lehrt VWL an deutschsprachigen Universitäten?

Im Zuge der empi­ri­schen Ana­ly­se wur­de eine Grund­ge­samt­heit von 708 VWL-Pro­fes­sor_in­nen an 89 Uni­ver­si­täts­stand­or­ten ermit­telt. Im Hin­blick auf sozio­de­mo­gra­fi­sche Daten konn­te ein sehr unaus­ge­wo­ge­nes Geschlech­ter­ver­hält­nis bei den Professor_​innen ermit­telt wer­den. So sind ledig­lich 89 (13,36%) der 708 Pro­fes­su­ren mit Frau­en besetzt. Der Frau­en­an­teil fiel dabei in der Schweiz beson­ders nied­rig aus (7,37%). Die Unter­su­chung der Natio­na­li­täts­zu­ge­hö­rig­keit ergab, dass an Deutsch­lands Uni­ver­si­tä­ten neun von zehn Professor_​innen die deut­sche Staats­bür­ger­schaft besit­zen (89,95%). Der Anteil „inlän­di­scher“ Professor_​innen fällt dem­ge­gen­über in Öster­reich (60,98%) und der Schweiz (34,85%) wesent­lich gerin­ger aus. Eine Erklä­rung dafür kann im gemein­sa­men Arbeits­markt für deutsch­spra­chi­ge Professor_​innen gefun­den wer­den. An Öster­reichs Uni­ver­si­tä­ten ver­fügt rund ein Fünf­tel (19,51%), in der Schweiz sogar ein Vier­tel (27,27%) über eine deut­sche Staatsbürgerschaft.

Forschungsschwerpunkte der deutschsprachigen Volkswirtschaftslehre

Die Ana­ly­se der For­schungs­schwer­punk­te der unter­such­ten Professor_​innen zeigt einen star­ken Fokus auf mikro­öko­no­mi­sche The­men und Fra­ge­stel­lun­gen – ein Umstand, der sowohl an den Selbstan­ga­ben der Professor_​innen hin­sicht­lich ihrer For­schungs­in­ter­es­sen als auch anhand der dar­an anschlie­ßen­den teil­ge­biet­li­chen Zuord­nung ersicht­lich wird. So haben sie­ben der zehn meist­ge­nann­ten For­schungs­schwer­punk­te einen vor­wie­gend mikro­öko­no­mi­schen Bezug (Indus­trie­öko­no­mie, Arbeits­markt­öko­no­mie, Expe­ri­men­tel­le Öko­no­mie, Ver­hal­tens­öko­no­mie, Umwelt­öko­no­mie, Spiel­theo­rie und Ange­wand­te Mikro­öko­no­mie) –– dem­entspre­chend wur­de auch knapp die Hälf­te der Professor_​innen (50,35%) pri­mär in der Mikro­öko­no­mie ver­or­tet. Dem­ge­gen­über steht knapp ein Fünf­tel der Professor_​innen, die vor­wie­gend im Teil­ge­biet der Makro­öko­no­mie zu ver­or­te­ten sind (18,76%), also einen gesamt­wirt­schaft­li­chen Schwer­punkt auf­wei­sen. Die bei­den ergän­zend erho­be­nen Gebie­te der Finanz­wis­sen­schaft (6,63%) bzw. der Öko­no­me­trie und Sta­tis­tik (6,21%) sind hin­ge­gen ten­den­zi­ell unter­re­prä­sen­tiert. Dar­über hin­aus ent­fiel ein ver­gleich­bar hoher Anteil (17,77%) auf Professor_​innen, deren For­schungs­ar­bei­ten zwi­schen zwei Teil­ge­bie­ten (v.a. Mikro­öko­no­mie und Öko­no­me­trie, aber auch Mikro­öko­no­mie und Finanz­wis­sen­schaft) ange­sie­delt sind.

Dominanz eines neoklassischen Mainstreams

Der para­dig­ma­ti­sche Sta­tus der Öko­no­mik wur­de mit­tels zwei­er ver­schie­de­ner Klas­si­fi­zie­rungs­ver­fah­ren (Main­stream-Hete­ro­do­xie Klas­si­fi­zie­rung; Klas­si­fi­zie­rung nach der The­se einer stei­gen­den kon­zep­tio­nel­len Viel­falt inner­halb des öko­no­mi­schen Main­streams nach David Cola­n­der) ermit­telt und soll Aus­kunft über die Zuge­hö­rig­keit zu einer bestimm­ten (theo­re­ti­schen) Denk­rich­tung geben. In bei­den Fäl­len offen­bar­te die Ana­ly­se eine star­ke Kon­zen­tra­ti­on rund um den tra­di­tio­nel­len Main­stream neo­klas­si­scher Prä­gung, wobei der Anteil der Professor_​innen aus die­sem Bereich je nach Ver­fah­ren vari­ier­te (91,27% bzw. 76,11%). Die öster­rei­chi­sche Volks­wirt­schafts­leh­re weist mit einem Main­streaman­teil von 80% bzw. 68,98% im Ver­gleich zu Deutsch­land und der Schweiz eine etwas plu­ra­lis­ti­sche­re Aus­rich­tung auf. Mit Hil­fe der Main­stream-Hete­ro­do­xie Klas­si­fi­zie­rung lässt sich dar­über hin­aus eine Grup­pe an Ökonom_​innen iden­ti­fi­zie­ren, die ihren eigent­li­chen For­schungs­schwer­punkt in der Main­stream­öko­no­mie hat, aber fall­wei­se auch an hete­ro­do­xen Dis­kur­sen par­ti­zi­piert. Die­se Grup­pe eines „plu­ra­len Main­streams“ ist mit knapp 6% der unter­such­ten Professor_​innen zwar von über­schau­ba­rer Grö­ße, aber immer­hin noch dop­pelt so groß wie der Anteil vor­wie­gend hete­ro­do­xer Professor_​innen (3,15%). Die Klas­si­fi­zie­rung nach Cola­n­der, mit deren Hil­fe ver­sucht wird einen mög­li­chen Wan­del inner­halb des öko­no­mi­schen Main­streams zu erfas­sen, zeig­te zudem, dass sich mit der Ver­hal­tens- und Expe­ri­men­tal­öko­no­mie ein neu­er For­schungs­zweig inner­halb der Main­stream­öko­no­mie eta­blie­ren konn­te. Die­ses Resul­tat deu­tet an, dass der inne­re Wan­del der Main­stream­öko­no­mie durch­aus beschränkt ist und vor­wie­gend die öko­no­mi­sche Ver­hal­tens­theo­rie betrifft. Ob die­ser Auf­stieg der Ver­hal­tens- und Expe­ri­men­tal­öko­no­mie, die von knapp 15% der unter­such­ten Professor_​innen betrie­ben wird, als ech­ter Wan­del der Dis­zi­plin zu wer­ten ist, ist nach Ansicht man­cher Autor_​innen durch­aus umstrit­ten: Obwohl bei­de For­schungs­fel­der wesent­li­che Grund­an­nah­men des tra­di­tio­nel­len Homo Oeco­no­mic­us Modells wider­le­gen konn­ten, gilt letz­te­res nach wie vor als zen­tra­ler theo­re­ti­scher Rah­men öko­no­mi­schen Denkens.

Die ange­wand­ten Ver­fah­ren zei­gen eine star­ke Mar­gi­na­li­sie­rung hete­ro­do­xer Strö­mun­gen, da ledig­lich 22 Professor_​innen (3,15%) als „hete­ro­do­xe“ Ökonom_​innen klas­si­fi­ziert wur­den. Zudem wei­sen die Daten auf das über­durch­schnitt­li­che Alter die­ser Per­so­nen­grup­pe hin was auf einen Trend zu einer noch wei­ter­ge­hen­den Mar­gi­na­li­sie­rung schlie­ßen lässt. Insti­tu­tio­nell sind die­se vor allem an klei­nen Uni­ver­si­täts­stand­or­ten (sechs oder weni­ger Pro­fes­su­ren) ver­tre­ten (z.B. Bre­men, Darm­stadt, Olden­burg, Lüne­burg, Jena), wäh­rend an den grö­ße­ren Uni­ver­si­tä­ten vor­wie­gend main­stream­ori­en­tier­te Professor_​innen tätig sind. In Sum­me wur­den nur fünf Uni­ver­si­tä­ten iden­ti­fi­ziert, an denen min­des­tens die Hälf­te der VWL-Pro­fes­sor_in­nen dem plu­ra­len Main­stream (4) bzw. der hete­ro­do­xen Öko­no­mie (1, Bre­men) zuge­ord­net wer­den kön­nen. Abbil­dung 1 bil­det auf einer Land­kar­te die geo­gra­fi­sche Ver­tei­lung der VWL-Stand­or­te mit Bezug zu hete­ro­do­xen und plu­ra­len öko­no­mi­schen Ansät­zen ab. Professor_​innen, die dabei dem plu­ra­len Main­stream zuge­ord­net wur­den sind grün, jene aus der Hete­ro­do­xie rot dar­ge­stellt. Fer­ner wur­den auch die Uni­ver­si­tä­ten ent­spre­chend der Mehr­heit der para­dig­ma­ti­schen Zuord­nung ihrer Professor_​innen ein­ge­färbt. So ist bei­spiels­wei­se die Uni­ver­si­tät Bre­men rot dar­ge­stellt, da zwei der drei (und somit die Mehr­heit der dort ansäs­si­gen Professor_​innen) der Hete­ro­do­xie zuge­wie­sen wurden.

Abbil­dung 1: Land­kar­te plu­ra­ler und hete­ro­do­xer öko­no­mi­scher Stand­or­te in Deutsch­land, Öster­reich und der Schweiz

Inner­halb der Hete­ro­do­xie sind post­keyne­sia­ni­sche mit acht, bzw. evo­lu­tio­nä­re Ansät­ze mit sie­ben Professor_​innen am stärks­ten ver­tre­ten. In Deutsch­land (8,04%) konn­te, im Ver­gleich zu Öster­reich (2,22%) und der Schweiz (2,13%), eine ver­hält­nis­mä­ßig bes­se­re Ver­an­ke­rung ordo­li­be­ra­ler Kon­zep­te fest­ge­stellt wer­den, die auf den „deut­schen Son­der­weg“ in der Ent­wick­lung der Volks­wirt­schafts­leh­re nach dem Zwei­ten Welt­krieg ver­weist und maß­geb­lich von der so genann­ten „Frei­bur­ger Schu­le“ getra­gen wur­de. Abschlie­ßend bekräf­tigt der gerin­ge Pro­zent­satz an Professor_​innen, die sich seit 2008 in ihren Bei­trä­gen zur Wirt­schafts- und Finanz­kri­se beschäf­tigt haben (14,45%) die Kri­tik, dass sich öko­no­mi­sche For­schung zu wenig an aktu­el­len wirt­schaft­li­chen Pro­ble­men und Ent­wick­lun­gen ori­en­tiert. In die­sem Kon­text zeigt sich auch, dass die Kri­se unter hete­ro­do­xen Ökonom_​innen wesent­lich häu­fi­ger (etwa ein Drit­tel) For­schungs­ge­gen­stand war als bei ihren Mainstream-Kolleg_innen.

Ideologischer Bias von Ökonom_​innen in der Politikberatung und in öffentlichen Debatten

In der inne­r­aka­de­mi­schen Ver­net­zung zeigt sich die zen­tra­le Rol­le des „Ver­eins für Social­po­li­tik“ (VfS), dem 427 (60%) der Professor_​innen zuge­hö­rig sind. Wich­ti­ge Rol­len für den aka­de­mi­schen For­schungs­aus­tausch spie­len dar­über hin­aus die „Ame­ri­can Eco­no­mic Asso­cia­ti­on“ (12%) und die „Euro­pean Eco­no­mic Asso­cia­ti­on“ (11%). Unter den hete­ro­do­xen Professor_​innen besitzt der VfS eine noch zen­tra­le­re Stel­lung (77%). Die „Euro­pean Socie­ty for the Histo­ry of Eco­no­mic Thought“ (23%) und der „Arbeits­kreis Poli­ti­sche Öko­no­mie“ (18%) ver­kör­pern zwei spe­zi­fi­sche Platt­for­men für hete­ro­do­xe Professor_​innen im deutsch­spra­chi­gen Raum. Die Ana­ly­se der außer­aka­de­mi­schen Ver­net­zung ver­folgt ver­schie­de­ne Kanä­le der Ein­fluss­nah­me der Volks­wirt­schafts­leh­re auf gesell­schaft­li­che und poli­ti­sche Ent­wick­lun­gen. Auf der Ebe­ne der unter­stüt­zen­den Poli­tik­be­ra­tung („poli­cy sup­port“) stel­len das „CESi­fo Mün­chen“ mit 146 (21%), das „IZA Bonn“ mit 91 (13%) sowie das „CEPR Lon­don“ mit 90 (13%) die quan­ti­ta­tiv bedeu­tends­ten Insti­tu­tio­nen dar.

Auf der Ebe­ne der akti­ven wirt­schafts­po­li­ti­schen Ein­fluss­nah­me („poli­cy invol­ve­ments“) konn­ten sowohl neo- bzw. ordo­li­be­ra­le Akteurs­netz­wer­ke (z.B. Wal­ter Eucken Insti­tut, Kron­ber­ger Kreis, F.A. Hayek Gesell­schaft, INSM, Ham­bur­ger Appell, Ple­num der Öko­no­men) als auch keyne­sia­nisch gepräg­te Exper­ten­grup­pen (z.B. Keynes Gesell­schaft, Hans-Böck­ler Stif­tung) iden­ti­fi­ziert wer­den, wobei hier ein kla­res Über­ge­wicht neo- bzw. ordo­li­be­ra­ler Think Tanks besteht. Dabei ist die insti­tu­tio­nel­le Ver­bin­dung von Ökonom_​innen in den zen­tra­len wirt­schafts­po­li­ti­schen Bera­tungs­gre­mi­en (SVR, sowie die Wis­sen­schaft­li­chen Bei­rä­te im deut­schen Wirt­schafts- und Finanz­mi­nis­te­ri­um) zu neo- bzw. ordo­li­be­ra­len Netz­wer­ken mit mehr als 42% beson­ders hoch. Ins­be­son­de­re in Deutsch­land kann dies durch einen lang­fris­tig betrie­be­nen, erfolg­rei­chen Auf- und Aus­bau von Netz­werk­struk­tu­ren in der wirt­schafts­po­li­ti­schen Bera­tung erklärt wer­den, wie in einer soeben publi­zier­ten Stu­die gezeigt wur­de. Die­se unglei­che Macht­ver­tei­lung bie­tet auch eine mög­li­che Erklä­rung für ein, ins­be­son­de­re im Zuge der deut­schen Kri­sen­po­li­tik attes­tier­tes, „Fort­le­ben“ bzw. „Revi­val“ eines expli­zit kon­ser­va­tiv ver­stan­de­nen Ordo­li­be­ra­lis­mus, das die außer­ge­wöhn­li­che Per­sis­tenz neo­li­be­ra­ler Anschau­un­gen und Poli­ti­ken unter deut­schen Wirt­schafts- und Poli­ti­keli­ten erklä­ren würde.

 

Weiterführende Literatur

Die Stu­die in der Lang­fas­sung ist als FGW-Stu­die erschie­nen und kann hier als adap­tier­tes Working Paper her­un­ter­ge­la­den werden.

Der BEIGEWUM hat sich in zahl­rei­chen Publi­ka­tio­nen mit die­sem The­ma aus­ein­an­der­ge­setzt, jün­ge­re Bei­spie­le sind der Kurs­wech­sel 1/​16 (Die Zukunft der Volks­wirt­schafts­leh­re: Kann die öko­no­mi­sche Wis­sen­schaft plu­ral wer­den?) oder das Debat­ten­fo­rum des Kurs­wech­sel 2/​2015 (Per­spek­ti­ven und Gren­zen Plu­ra­ler Öko­no­mie).

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