2020 September – BEIGEWUM

Archiv für September 2020


Das COVID – Kaleidoskop ist da!

30. September 2020 – 11:21 Uhr

Die Covid-Kri­se und ins­be­son­de­re der Lock­down im März und April führ­ten zum stärks­ten Wirt­schafts­ein­bruch in Öster­reich seit dem Zwei­ten Welt­krieg. Schnell zeig­te sich, dass die Kri­se ver­schie­de­ne Bevöl­ke­rungs­grup­pen unter­schied­lich hart trifft. Sie wirkt sich beson­ders für jene spür­bar nega­tiv aus, die sich bereits vor der Covid-Kri­se in pre­kä­ren Lebens­la­gen befan­den. Bestehen­de sozia­le Ungleich­hei­ten, wie etwa im Zusam­men­hang mit der Ver­tei­lung von Lohn- und Sor­ge­ar­beit, Bil­dungs­chan­cen und Zukunfts­per­spek­ti­ven, ver­schär­fen sich. 

Hier set­zen die Dis­kus­si­ons­bei­trä­ge des COVID-Kalei­do­skops an. Das Heft beleuch­tet in die­sem Zusam­men­hang bestehen­de gesell­schaft­li­che Schief­la­gen und ihre Ver­schär­fun­gen in der Covid-Kri­se.

Das COVID-Kalei­do­skop ist eine Online-Publi­ka­ti­on des BEIGEWUM, die über den Som­mer 2020 ent­stan­den ist, und ver­sucht einen mög­lichst brei­ten Blick auf die gesell­schaft­li­chen Fol­gen der Pan­de­mie zu wer­fen. Es beinhal­tet Kom­men­ta­re, Inter­views und wis­sen­schaft­li­che Bei­trä­ge, die die Covid-Kri­se aus unter­schied­li­chen Blick­win­keln betrachten. 

Die Publi­ka­ti­on als PDF fin­det man hier

Kommentare deaktiviert für Das COVID – Kaleidoskop ist da! | Kategorie: blog, News & Termine, Publikationen

Veranstaltung 5.10. im Republikanischen Club – „Wien: ein Modell im Zukunftstest“

28. September 2020 – 9:17 Uhr

Das Kurs­wech­sel Heft 4/​2019 ana­ly­siert aktu­el­le Trends der Wie­ner Stadt­ent­wick­lung und dis­ku­tiert, inwie­fern die Stadt (wei­ter­hin) Refe­renz alter­na­ti­ver Kom­mu­nal­po­li­tik ist. Galt Wien mit sei­nem gro­ßen öffent­li­chen Sek­tor vor 20 Jah­ren als Aus­lauf­mo­dell, so erfährt es in den letz­ten Jah­ren ver­mehrt Zuspruch und gilt man­chen sogar als Modell für eine „Stadt für alle“, deren Fun­da­ment ihre städ­ti­schen Infra­struk­tu­ren sind. Ange­sichts von Kli­ma­kri­se, Digi­ta­li­sie­rung und Ero­si­on des sozia­len Zusam­men­halts ste­hen die­se Infra­struk­tu­ren des All­tags­le­bens vor neu­en Her­aus­for­de­run­gen. Die ein­zel­nen Bei­trä­ge unter­su­chen kri­tisch, wie sich Wien unter die­sen geän­der­ten Rah­men­be­din­gun­gen wei­ter­ent­wi­ckelt: Wie ist etwa die aktu­el­le Wie­ner Woh­nungs­po­li­tik zu bewer­ten? Inwie­fern kön­nen inter­na­tio­na­le Erfah­run­gen für eine Öff­nung der städ­ti­schen Gover­nan­ce genutzt wer­den? Wel­che Rol­le kommt dabei inter­me­diä­ren Orga­ni­sa­tio­nen wie z.B. Wohn­bau­ge­nos­sen­schaf­ten zu und wie steht es um Par­ti­zi­pa­ti­on in der Stadt­pla­nung? Schließ­lich bringt eine eman­zi­pa­to­ri­sche Stadt­po­li­tik auch die Fra­ge nach alter­na­ti­ven Metri­ken zur Wohl­stands­mes­sung mit sich.

Das Heft ver­bin­det Ana­ly­se mit poli­ti­scher Ein­schät­zung zu zukunfts­fä­hi­ger Stadt­ent­wick­lung. Zwei Vor­schlä­ge wer­den im Zen­trum der Dis­kus­si­ons­ver­an­stal­tung ste­hen: Zum einen die Bedeu­tung sozi­al­öko­lo­gi­scher Infra­struk­tu­ren für eine zukunfts­fä­hi­ge Stadt­ent­wick­lung – hier­bei mit einem Fokus auf Woh­nen und Wohn­um­feld. Zum ande­ren ein bewoh­ner­zen­trier­tes Kon­zept von Stadt­bür­ger­schaft, das sozio­öko­no­mi­sche Teil­ha­be durch eine gesi­cher­te Grund­ver­sor­gung ermög­li­chen soll.

 

Es dis­ku­tie­ren: Mar­ga­ret Hade­rer (WU Wien), Jus­tin Kadi (TU Wien) und Andre­as Novy (WU Wien), Mode­ra­ti­on Vanes­sa Redak (BEIGEWUM)

WICHTIGaktu­ell kann nur eine beschränk­te Anzahl an Per­so­nen anwe­send sein. Wer teil­neh­men möch­te, kann sich unter  office@repclub.at anmel­den. Die Ver­an­stal­tung wird außer­dem auf­ge­zeich­net und spä­ter auf You­tube ver­füg­bar sein.

Kommentare deaktiviert für Veranstaltung 5.10. im Republikanischen Club – „Wien: ein Modell im Zukunftstest“ | Kategorie: blog, Kurswechsel, News & Termine, Publikationen

Offener Brief besorgter WissenschafterInnen und Initiativen zum geplanten „Relaunch“ der Katholischen Sozialakademie

16. September 2020 – 16:43 Uhr

Die Katho­li­sche Sozi­al­aka­de­mie Öster­reichs (ksoe) wirkt seit über 60 Jah­ren als eine wich­ti­ge Insti­tu­ti­on des inter­dis­zi­pli­nä­ren und trans­dis­zi­pli­nä­ren Dia­logs in Öster­reich. Auf­grund der Coro­na­Pan­de­mie ist nun auch die­se Insti­tu­ti­on vor gro­ße Her­aus­for­de­run­gen gestellt: Durch die Pan­de­mie bre­chen vor­aus­sicht­lich Ein­nah­men weg, mit denen sich die ksoe zu zwei Drit­teln selbst finan­ziert. Mit Sor­ge neh­men wir nicht nur den Beschluss der Öster­rei­chi­schen Bischofs­kon­fe­renz zur Kennt­nis, der einen „Relaunch“ der Katho­li­schen Sozi­al­aka­de­mie Öster­reichs plant, son­dern auch die damit ver­bun­de­ne Kom­mu­ni­ka­ti­on, die mehr Fra­gen auf­wirft als sie beantwortet.

Denn spricht der Umstand, dass die Zukunft der dort täti­gen Mitarbeiter:innen zur Dis­po­si­ti­on gestellt wird, nicht deut­lich – und allen Bekun­dun­gen zum Trotz – für eine in ers­ter Linie inhalt­lich, ja, poli­tisch begrün­de­te Neu­aus­rich­tung der ksoe? Wel­che Neu­aus­rich­tung soll das sein, wenn sie im Grun­de genau das bewir­ken soll, was die ksoe in über 60 Jah­ren sehr erfolg­reich mit ihren Mitarbeiter:innen bereits unter Beweis gestellt hat? Näm­lich, ein „Kom­pe­tenz­zen­trum” der Katho­li­schen Sozi­al­leh­re zu sein, „das die kirch­li­che Exper­ti­se in die­sem Bereich zeit­ge­mäß bün­delt, ver­tieft und in einem öku­me­nisch offe­nen Dia­log mit den staat­li­chen und gesell­schaft­li­chen Insti­tu­tio­nen umsetzt“. Als 2019 das Jubi­lä­um der ksoe began­gen wur­de, wür­dig­te sie unter ande­rem Bun­des­prä­si­dent Alex­an­der van der Bel­len für genau die­ses Enga­ge­ment. Wie passt die­ses Lob dazu, dass die ksoe „inhalt­lich und struk­tu­rell neu auf­ge­stellt“ wer­den soll?

Als Wissenschafter:innen unter­schied­li­cher Dis­zi­pli­nen und als zivil­ge­sell­schaft­li­che Initia­ti­ven aus einer Viel­falt ver­schie­de­ner The­men­be­rei­che schät­zen wir die Arbeit und Arbeits­wei­se der ksoe. Wir ken­nen die ksoe durch ihre Tex­te, ihre Lehr­gän­ge, von Vor­trä­gen, als For­schen­de im Rah­men des Scha­sching-Fel­low­ships sowie durch ver­schie­de­ne Koope­ra­tio­nen. Die ksoe ist für uns kei­ne „Mar­ke“, wie es in einer Erklä­rung der Öster­rei­chi­schen Bischofs­kon­fe­renz heißt, son­dern eine gemein­wohl­för­dern­de Insti­tu­ti­on. Sie ist nicht nur eine wich­ti­ge unab­hän­gi­ge und kri­ti­sche Stim­me in der öster­rei­chi­schen Gesell­schaft, die not­wen­di­ge Debat­ten anregt und bereits vie­le unver­zicht­ba­re Impul­se gege­ben hat. Nein, sie bie­tet auch den Raum für einen inter­dis­zi­pli­nä­ren Dia­log. Dabei steht die ernst­haf­te Aus­ein­an­der­set­zung mit The­men auf der Agen­da, die im nor­ma­len Hoch­schul­be­trieb, aber auch in der Arbeit zivil­ge­sell­schaft­li­cher Initia­ti­ven oft genug auf der Stre­cke blei­ben: sei­en es die sozi­al-öko­lo­gi­sche Trans­for­ma­ti­on, soli­da­ri­sche Wirt­schafts­for­men, Zeit­sou­ve­rä­ni­tät, Grund­ein­kom­men, Care oder Armut und Ungleich­heit. Mehr noch: Die ksoe war immer schon ein Ort der Trans­dis­zi­pli­na­ri­tät, deren Not­wen­dig­keit nun zuneh­mend auch in wei­te­ren Berei­chen der Wis­sen­schaft erkannt wird, und für die die ksoe eine Vor­rei­te­rin ist.

Des­halb bli­cken wir mit Sor­ge dem Vor­ha­ben einer „Neu­auf­stel­lung“ der Katho­li­schen Sozi­al­aka­de­mie Öster­reichs ent­ge­gen. Wir befürch­ten nicht nur das Ver­stum­men einer wich­ti­gen Stim­me in der öster­rei­chi­schen Gesell­schaft, son­dern eben­so, dass ein frucht­ba­rer Ort des inter- und trans­dis­zi­pli­nä­ren Dia­logs ver­sie­gelt wird. Wir möch­ten die Ver­ant­wort­li­chen des­halb mit Nach­druck dazu auf­ru­fen und ermu­ti­gen, mit dem beab­sich­tig­ten „Relaunch“ den bis­he­ri­gen inhalt­li­chen und per­so­nel­len Kurs der ksoe nicht nur zu stär­ken, son­dern zu ver­tie­fen und zu erwei­tern und in die­sem Sinn für eine soli­de Finan­zie­rung zu sor­gen. Dies wür­de der ksoe zukünf­tig eine im sub­si­diä­ren Sin­ne eigen­stän­di­ge und unab­hän­gi­ge Arbeit ermög­li­chen und ihr erlau­ben, die Erfolgs­ge­schich­te der letz­ten sechs Jahr­zehn­te fortzusetzen

Den Brief als PDF sowie alle Per­so­nen und Initia­ti­ven die unter­schrie­ben haben fin­det man hier

 

Kommentare deaktiviert für Offener Brief besorgter WissenschafterInnen und Initiativen zum geplanten „Relaunch“ der Katholischen Sozialakademie | Kategorie: blog, News & Termine

zum Anfang der Seite