2021 Februar – BEIGEWUM

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Digitale Podiumsdiskussion: Umkämpfte Industriepolitik – Zwischen Impfstoffnationalismus, verwundbaren Güterketten und Geopolitik

22. Februar 2021 – 13:06 Uhr

 Die Coro­na-Pan­de­mie traf Öster­reich rela­tiv unvor­be­rei­tet. Plötz­lich konn­ten bestimm­te Güter, deren Pro­duk­ti­on in Län­der außer­halb Euro­pas ver­la­gert wor­den war, nicht mehr auf dem Welt­markt erwor­ben wer­den. Nicht nur Unter­bre­chun­gen in den Wert­schöp­fungs­ket­ten, son­dern auch Export­ver­bo­te waren dafür ver­ant­wort­lich. Beson­ders betrof­fen waren die in der Pan­de­mie so drin­gend benö­tig­ten medi­zi­ni­schen Güter, z.B. Mund­na­sen­schutz und medi­zi­ni­sche Hand­schu­he. Die Coro­na­kri­se hat zudem die Auf­merk­sam­keit auf ein bereits bestehen­des Pro­blem in der EU erhöht: stei­gen­de Eng­päs­se bei phar­ma­zeu­ti­schen Pro­duk­ten. Trotz gro­ßer Unter­schie­de hat die man­geln­de Resi­li­enz medi­zi­ni­scher und phar­ma­zeu­ti­scher Lie­fer­ket­ten eine gro­ße Gemein­sam­keit: glo­ba­li­sier­te und dezen­tra­li­sier­te Lieferketten

Zusätz­lich zeich­ne­te sich im Ren­nen um die Coro­na-Imp­fung ein Vor­sprung jener Län­der ab, in denen die Pro­duk­ti­on ange­sie­delt ist. Auch die staat­li­che Len­kung der Impf­stoff­pro­duk­ti­on zeig­te wäh­rend der Kri­se ihre Vor­tei­le. Das eröff­net neue Fra­gen zum Ver­hält­nis Markt und Staat bzw. öffent­li­cher Kon­trol­le und zeigt, wie die Pan­de­mie neo­li­be­ra­le Glau­bens­sät­ze ins Wan­ken bringt.  Schon nach der Finanz­kri­se 2008/​9 wur­de von einer Renais­sance der Indus­trie­po­li­tik gespro­chen. Eine neue geo­po­li­ti­sche Kon­stel­la­ti­on und die Coro­na­pan­de­mie geben die­sem Trend aber­mals Auf­wind und wer­fen neue Fra­gen auf.

Eini­gen die­se Fra­gen wer­den wir uns bei die­ser Ver­an­stal­tung wid­men: Zum Ein­stieg stellt Jan Gru­mil­ler Über­le­gun­gen zur Ver­wund­bar­keit glo­ba­ler Güter­ket­ten von phar­ma­zeu­ti­schen und medi­zi­ni­schen Pro­duk­ten an. Julia Eder wird auf die frü­he­re und aktu­el­le Rol­le des öster­rei­chi­schen Staa­tes in der För­de­rung indus­tri­el­ler Pro­duk­ti­on ein­ge­hen. Lukas Obern­dor­fer beschäf­tigt sich schließ­lich mit der Fra­ge, war­um es ange­sichts der Viel­fach­kri­se eine Debat­te um eine Pro­duk­ti­on unter öffent­li­cher Kon­trol­le braucht, um Resi­li­enz gegen­über Kri­sen­fol­gen und Res­sour­cen für eine sozi­al-öko­lo­gi­sche Trans­for­ma­ti­on zu schaffen.

Die Ver­an­stal­tung fin­det am Diens­tag 16.3. von 18:00 – 20:00 über Zoom hier  https://us02web.zoom.us/j/86100907896 statt. Zuerst wer­den die Gäs­te Inputs geben und die letz­te hal­be Stun­de kön­nen Fra­gen aus dem Publi­kum gestellt werden.

Bei Fra­gen oder tech­ni­schen Pro­ble­men kann man sich an Miri­am (miriam.frlb10@gmail.com) wen­den.

Die Ein­la­dung fin­det man als PDF hier

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