BEIGEWUM-Bilanz von Schwarz-Blau / Orange 2000 – 2006 – BEIGEWUM

BEIGEWUM-Bilanz von Schwarz-Blau / Orange 2000 – 2006

am 16. Dezember 2017 um 21:51h

BEI­GEWUM-Bilanz von Schwarz-Blau /​ Oran­ge 2000 – 2006

(aus dem Jahr 2006)

Wir möch­ten aus aktu­el­lem Anlass an die­ser Stel­le auf zwei Debat­ten­fo­ren des Kurs­wech­sels aus dem Jahr 2006 hin­wei­sen, die sich mit der sozi­al­po­li­ti­schen sowie mit der wirt­schafts­po­li­ti­schen Bilanz von Schwarz-Blau /​ Oran­ge aus­ein­an­der­ge­setzt haben und die hier abruf­bar sind (http://www.beigewum.at/kurswechsel/jahresprogramm-2006/heft-22006http://www.beigewum.at/kurswechsel/jahresprogramm-2006/heft-32006).

Dabei fiel die sozi­al­po­li­ti­sche Bilanz „ver­hält­nis­mä­ßig ein­deu­tig aus: das selbst gesetz­te Ziel der ÖVP geführ­ten Regie­rung den Sozi­al­staat zu »straf­fen« und »abzu­bau­en« wur­de umfas­send und trotz gro­ßer Wider­stän­de (…) durch­ge­setzt“ (Kurs­wech­sel 2/​2006, Edi­to­ri­al Debat­ten­fo­rum). Die AutorIn­nen des Debat­ten­fo­rums zei­gen auf, wel­che Ideo­lo­gie hin­ter dem damals ein­ge­führ­ten Kin­der­be­treu­ungs­geld steckt, wel­che Ver­tei­lungs­wir­kun­gen die Bud­get­po­li­tik der dama­li­gen Regie­rung hat­te und kom­men­tie­ren die Pen­si­ons­re­form von 2003 – das sozi­al­po­li­ti­sche Kern­stück von Schwarz-Blau /​ Oran­ge. Zudem wird auf den weit­ge­hen­den Ver­zicht des Ein­be­zugs der Sozi­al­part­ner­schaft bei sozi­al­po­li­ti­schen Ent­schei­dun­gen ein­ge­gan­gen. Ins­ge­samt wird deut­lich, dass Fami­li­en, Unter­neh­men und Land­wirt­schaft zu den Gewin­ne­rIn­nen der Poli­tik zähl­ten, wäh­rend Unselb­stän­di­ge, Pen­sio­nis­tIn­nen und Arbeits­lo­se zu den Ver­lie­re­rIn­nen gehör­ten (vgl. Ross­mann 2006).

Im Debat­ten­fo­rum 2/​2006 „Sozi­al­po­li­ti­sche Bilanz von Schwarz-Blau­/Oran­ge 2000–2006“ sind fol­gen­de Bei­trä­ge zu fin­den und downloadbar:

  • Job und Kind – Recht oder Luxus? Eine kri­ti­sche Ana­ly­se der Aus­wir­kun­gen des Kin­der­be­treu­ungs­geld­ge­set­zes auf die Betei­li­gung von Eltern am Erwerbsarbeitsmarkt
    Cla­ra Fritsch
  • Ein Blick auf die ver­tei­lungs­po­li­ti­schen Impli­ka­tio­nen der Bud­get­po­li­tik nach der poli­ti­schen Wen­de 2000
    Bru­no Rossmann
  • Pen­si­ons­re­form“ in Schwarz-Blau­/Oran­ge
    Emme­rich Tálos und Cle­mens Wiedermann

Die wirt­schafts­po­li­ti­sche Ana­ly­se von sechs Jah­ren Schwarz-Blau /​ Oran­ge im Debat­ten­fo­rum 3/​2003 fokus­siert auf „die struk­tu­rel­len Ände­run­gen im Poli­tik­stil der libe­ral-kon­ser­va­ti­ven Regie­rung“ (Kurs­wech­sel 3/​2006, Edi­to­ri­al Debat­ten­fo­rum). So wird etwa auf den poli­ti­schen Dis­kurs ein­ge­gan­gen, der sich nach Ansicht der AutorIn­nen von „tra­di­tio­nel­ler Inter­es­sen­po­li­tik ent­lang der Dimen­sio­nen Klas­se-Schicht-Geschlecht“ hin zur „Kon­struk­ti­on neu­er kul­tu­rell und eth­nisch-natio­na­lis­tisch gepräg­ter Iden­ti­tä­ten“ (ebd.) ent­wi­ckelt hat. Zen­tral in der Argu­men­ta­ti­on der Regie­rung war der „Wirt­schafts­stand­ort Öster­reich“ zu des­sen Erhalt bzw. Stär­kung etwa „Arbeit­neh­me­rIn­nen nied­ri­ge Lohn­ab­schlüs­se, Arbeits­fle­xi­bi­li­sie­rung und neue For­men pre­kä­rer Arbeits­ver­hält­nis­se“ (ebd.) hin­neh­men soll­ten. Wei­ters wer­fen die AutorIn­nen des Debat­ten­fo­rums einen Blick auf den Öster­rei­chi­schen Kor­po­ra­tis­mus und die Aus­wir­kun­gen der oben genann­ten neu­en Iden­ti­täts­po­li­tik auf eben­die­sen. Ein zwei­tes zen­tra­les wirt­schafts­po­li­ti­sches The­ma von Schwarz-Blau /​ Oran­ge war die Aus­teri­täts­po­li­tik mit dem Ziel des soge­nann­ten „Null­de­fi­zits“ (sie­he auch hier). Ein sol­ches Ziel „indu­ziert (…) alle mög­li­chen For­men von Aus­glie­de­run­gen, Public-Pri­va­te-Part­ners­hips, Bör­sen­gän­ge und damit Teil- oder Voll­pri­va­ti­sie­run­gen staat­li­cher Unter­neh­men“ (ebd.) und wur­de „zum gene­rel­len Maß­stab jeg­li­cher Maß­nah­men und Akti­vi­tä­ten in allen Poli­tik­fel­dern“ (ebd.). Die AutorIn­nen des Debat­ten­fo­rums beschrei­ben die­se Aus­wir­kun­gen exem­pla­risch an den –  in die­sem Zusam­men­hang eher sel­ten beleuch­te­ten – Fel­dern der Ver­kehrs- und Umweltpolitik.

Im Debat­ten­fo­rum 3/​2006 „Wirt­schafts­po­li­ti­sche Bilanz von Schwarz-Blau­/Oran­ge 2000–2006“ sind fol­gen­de Bei­trä­ge zu fin­den und downloadbar:

  • Sozio-öko­no­mi­sche Ent­lee­run­gen und iden­ti­täts­po­li­ti­sche Auf­la­dun­gen. Eini­ge Aspek­te der Regie­rungs­po­li­tik 2000 – 2006
    Sieg­lin­de Rosenberger 
  • Arbeits­be­zie­hun­gen nach der rechts­kon­ser­va­ti­ven Wen­de: Sozi­al­part­ner­schaft in der Krise?
    Susan­ne Pernicka 
  • Ver­kehrs­po­li­tik in Zei­ten des Nulldefizits
    Claus Faber
  • Kei­ne Umwelt­po­li­tik unter Schwarz-Blau /​ Oran­ge
    Bern­hard Obermayr

Eini­ge Punk­te von damals schei­nen in der heu­ti­gen Debat­te wie­der auf­zu­kom­men. Ein Blick in die Ana­ly­sen von damals lohnt sich also!

 

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