Streik – BEIGEWUM

Stichwort: Streik


Ist das alles?!

November. 4th 2009 — 22:56

Radi­ka­ler als die Wirk­lich­keit: 34 Mil­lio­nen schüt­telt der Minis­ter aus dem Ärmel, und lädt zu „brei­tem“ (?) Dia­log mit den Hoch­schul­part­ne­rIn­nen, bevor er sich nach Brüs­sel ver­zieht. Eine kur­ze Bedachtnahme:

Das mit dem Dia­log, das hat­ten wir schon. Kann sich über­haupt noch jemand erin­nern? Defi­nie­ren wir Dia­log nach wiki­pe­dia als

eine münd­lich oder schrift­lich zwi­schen zwei oder meh­re­ren Per­so­nen geführ­te Rede und Gegenrede,

dann ist das Unter­neh­men damals gründ­lich schief gegan­gen. Wich­ti­ger als der Gesprächs­in­halt ist aber ohne­hin das Signal, und noch wich­ti­ger als das Signal ist, dass über­haupt etwas gesagt wur­de. Also wer­den sich am 25.11. ein paar (um genau zu sein: 50!) Per­so­nen ver­sam­meln und ein­mal reden, und das wars dann. Immer­hin wird der Hoch­schul­dia­log nicht so teu­er wie der For­schungs­dia­log, von dem wir frei­lich auch nicht wis­sen, was er gekos­tet hat. Wert war er jeden­falls kei­nen Cent; und auf die­ses Preis-Leis­tungs­ver­hält­nis wird der Event Ende Novem­ber sicher auch kommen.

Und das führt schon zum zwei­ten Punkt: Die Trans­pa­renz. Dass Hahn plötz­lich so viel Geld hat, mach­te eini­ge stut­zig. Aber ob nun das Geld aus einer Quel­le kommt, die vor­her den Unis abge­zwackt wur­de, ist gar nicht so wich­tig. Pro­ble­ma­ti­scher ist die Art, wie die Mit­tel plötz­lich aus dem Hut gezau­bert wer­den – vom Gön­ner Gio, der einen glimpf­li­chen Aus­gang der gan­zen Uni-Affä­re braucht, will er wirk­lich das For­schungs­res­sort in Brüs­sel über­neh­men – und wie sie ver­ge­ben wer­den – von den Rek­to­ra­ten, in Zusam­men­ar­beit mit der ÖH. Das ist die Poli­tik der Sym­bo­lik, in der es um kei­ne inhalt­li­che Aus­ein­an­der­set­zung geht. Und es ist auch eine Poli­tik der Ver­ant­wor­tungs­lo­sig­keit, in der sich der zustän­di­ge Res­sort­lei­ter abputzt an den Ver­tei­lungs­kämp­fen, die unter sei­nen wach­sa­men Augen dann aus­ge­tra­gen werden.

Die For­de­run­gen der Stu­die­ren­den und der Leh­ren­den (zumin­dest jener, die sich mit den Beset­ze­rIn­nen soli­da­risch erklärt haben) klin­gen ja anders. Aber mich irri­tiert, dass vor allem letz­te­re auf Hahns uner­war­te­te Geld­spen­de bis­her noch gar nicht reagiert haben. Wie wäre es denn damit, dass die „exter­nen“ Lek­to­rIn­nen an jenen Insti­tu­ten, wo sie mehr als 50% der Leh­re tra­gen, ihre Ver­trä­ge kün­di­gen oder, wenn das recht­lich nicht gut mög­lich ist, sich soweit soli­da­ri­sie­ren, dass sie kei­ne zukünf­ti­gen Ver­trä­ge mehr unter­schrei­ben, sofern dort nicht sub­stan­ti­el­le Ver­bes­se­run­gen drin­nen ste­hen? Ich wüss­te eini­ge Stu­di­en­rich­tun­gen, da wür­de der Lehr­be­trieb sofort zusammenbrechen.

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